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GLS Bank: Klimaschutz ist am Kapitalmarkt das Thema der Stunde

Autoren: Marcel Blumenthal, GLS Bank

Erscheinungsdatum: 

27. April 2021

  • Fondsauflage
  • Publikumsfonds
Die GLS Bank fördert mit Einnahmen aus dem GLS Bank Klimafonds Regenwaldschutzprojekte in Peru. Foto: onceawithin Quelle: iStock
Viele Fondsanbieter haben die Zeichen der Zeit erkannt und legen spezielle Anlageprodukte auf, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Auch die GLS Bank hat sich vor drei Jahren zur Auflage eines Klimafonds entschieden. Zu den Hintergründen, über das Portfolio und die Wirkungsweise des GLS Bank Klimafonds berichtet Marcel Blumenthal, Spezialist Investmentfonds im Angebotsmanagement der GLS Bank.
Mit dieser Fondsauflage hat die GLS Bank ihr Bekenntnis zum Klimaschutz unterstrichen.
Marcel Blumenthal, Spezialist Investmentfonds im Angebotsmanagement, GLS Bank
Foto: Stephan Münnich Quelle: GLS Bank

ChampionsNews: Herr Blumenthal, seit Sommer 2017 gibt es den GLS Bank Klimafonds (ISIN DE000A2DTNA1 AK A). Welche Ziele verfolgt dieser ESG-Fonds?

Marcel Blumenthal: Mit dieser Fondsauflage hat die GLS Bank ihr Bekenntnis zum Klimaschutz unterstrichen. Unseren Kundinnen und unseren Kunden wollten wir die Möglichkeit bieten, einen aktiven Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise zu leisten. Besonders im Blick hatten wir damals die Divestment-Bewegung. Staatlichen und öffentlichen Investoren, die ihr Geld aus fossilen Investments abgezogen hatten, wollte die GLS Bank eine sinnvolle Wiederanlagemöglichkeit ihres Kapitals bieten.

ChampionsNews: Wie sieht dieser aktive Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise aus?

Blumenthal: Wir haben für den GLS Bank Klimafonds spezielle Klimakriterien entwickelt. Dadurch stellen wir sicher, dass wir in Emittenten investieren, deren Geschäftsfelder positiv für das Klima sind. Wir schauen uns sehr genau die Klimawirkung der Produkte und Dienstleistungen an, aber auch die Geschäftsstrategie sowie die tatsächlichen CO2-Einsparungen, und lassen diesen Prozess jährlich extern durch Imug Rating überprüfen. Wenn wir nicht alle erforderlichen Daten erheben können, treten wir in den Dialog mit den Unternehmen. Zudem fördert die GLS Bank mit Einnahmen aus dem Fonds konkrete Klimaschutzprojekte. Dazu zählen Regenwaldschutzprojekte in Peru oder Solarkioske in Ghana.

ChampionsNews: Der Fonds besteht zu rund 70 Prozent aus Anleihen, darunter viele sogenannte Green Bonds. Was macht diese so attraktiv?

Blumenthal: Green Bonds finanzieren mit den eingeworbenen Geldern umweltfreundliche Projekte und Aktivitäten, zum Beispiel den Bau von hoch energieeffizienten Häusern, Windparks, Wasseraufbereitungsanlagen und viele mehr. Dies entspricht unserer Investmentphilosophie. Aber Achtung: Nicht alle Green Bonds am Markt sind nachhaltig. Energieeffizienzprojekte von Ölförderunternehmen oder Flughafenbetreibern sehen wir skeptisch. Deswegen schauen wir uns genau an, wer die Anleihe begibt und wie glaubwürdig der Emittent ist. Auch prüfen wir Umwelt- und Sozialstandards. Was gut fürs Klima ist, muss noch lange nicht gut sein für die Artenvielfalt oder eine bürgernahe Energiewende.

ChampionsNews: Ungewöhnlich sind Ihre Investitionen in kleinere Titel wie die Erlebnis-Akademie.

Blumenthal: Ungewöhnlich, aber sehr wichtig: Es gibt viele kleinere grüne Überzeugungstäter mit einem sozialökologisch starken Geschäftsmodell. Diese Unternehmen werben Kapital über die Börse ein, um sukzessive ihre sozialen beziehungsweise ökologischen Geschäftsaktivitäten auszubauen. Sie brauchen dafür langfristig orientierte Investoren. Dies wollen wir gezielt unterstützen.

ChampionsNews: Ein Klimafonds muss seine Wirkung auch nachweisen. Wie machen Sie das?

Blumenthal: Zunächst messen wir – wie am Markt üblich – jährlich den CO2-Fußabdruck des Portfolios. Die Erhebung dieser Kennzahl ist aber nur ein Zwischenschritt, da sie keinen Aufschluss darüber gibt, inwieweit diese Unternehmen im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen stehen. Es handelt sich schließlich um vergangenheitsorientierte Daten. Um eine zukunftsorientierte Aussage zur Klimawirkung treffen zu können, nutzen wir das wissenschaftsbasierte XDC-Modell des Frankfurter Unternehmens "right. based on science". Das Ergebnis: Wenn die gesamte Weltwirtschaft so wirtschaften würde wie die Unternehmen im GLS Bank Klimafonds, dann könnte die Erderwärmung bis zum Jahr 2050 auf unter zwei Grad begrenzt werden.

ChampionsNews: Ein Blick in die Zukunft: Was können wir vom GLS Bank Klimafonds 2021 erwarten?

Blumenthal: Der Fonds ist mittlerweile knapp 3,5 Jahre alt und hat ein Volumen von mehr als 150 Millionen Euro. Er weist seit Auflage und auch während der Corona-Pandemie eine positive Wertentwicklung auf, schüttet regelmäßig aus und verfügt neben sehr guten Nachhaltigkeitsnoten auch über sehr erfreuliche Fonds-Ratings. Unter anderen bewertet Morningstar den Fonds derzeit mit fünf Sternen. Als defensiv ausgerichteten Mischfonds möchten wir ihn insbesondere bei Investoren mit geringerem Risikoprofil bekannter machen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten. Angesichts der fortschreitenden Klimakrise ist der GLS Bank Klimafonds sicherlich ein sinnvolles und attraktives Investment.

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