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CONCEPT: Überlegenheit von Wachstumsaktien
Erscheinungsdatum:
25. November 2020
- Fondsauflage
- Publikumsfonds

Wenn große deutsche Fondsgesellschaften oder milliardenschwere Fonds, die in ihrem Namen die Anlagephilosophie „Value“ tragen, nun hochgewichtet in ihren Strategien in Microsoft, Apple oder Alphabet investieren, muss das Gründe haben. Ein Value-Investor agiert normalerweise gemäß dem Grundsatz: Kaufe einen Ein-Euro-Wert zum Preis von 50 Cent. Gründe könnten in der Corona-Krise neugewonnene Erkenntnisse sein, beispielsweise, dass sich der Buchwert als ein Kriterium beim Value-Investing, um vom Markt unterbewertete Aktien aufzuspüren, vielleicht nicht mehr eignet, um den Unternehmenswert zu ermitteln. Im Corona-Lockdown müssen auf zuvor werthaltige Positionen im Anlagevermögen hohe Sonderabschreibungen vorgenommen und beispielsweise ganze Flugzeugflotten auf ihren Materialwert abgewertet werden. Es könnte auch die Enttäuschung darüber sein, dass andere Kriterien, wie ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis oder eine hohe Dividendenrendite, in der Pandemie nicht mehr schützen. Inmitten der Krise reduzieren vor allem Substanzwerte aus den Sektoren Automobile, Chemie, Energie schnell und drastisch ihre Gewinnerwartungen und kappen ihre Dividendenzahlungen. Der intrinsische Unternehmenswert, also der Value, löst sich in den Bewertungsmodellen von Investoren teilweise in Luft auf, weil sich unter veränderten Rahmenbedingungen die Summe der zukünftig zu erwartenden Cashflows deutlich reduziert.
Gleichzeitig aber gelingt es den großen Technologiekonzernen, ihre Marktanteile auszubauen und bereits vor Jahren eingeleitete globale gesellschaftliche Veränderungen (E-Commerce, bargeldlos bezahlen, Inhalte streamen, in sozialen Medien kommunizieren) zu einem vorläufigen Höhepunkt zu bringen. Amazon konnte beispielsweise seinen Umsatz im zweiten Quartal 2020 um über 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Der Aktienkurs von Amazon explodierte per 30. September dieses Jahres und stieg um über 70 Prozent.
Ein neues Zeitalter bringt neue Wachstumsstars hervor
Wenn nun bisherige Value-Investoren zumindest verdeckt in das Lager der Growth-Anleger überlaufen – ist jetzt möglicherweise der Peak für Wachstumsaktien erreicht? Betrachten wir den Nasdaq 100 als vielleicht bekanntesten Repräsentanten einer nun 35 Jahre alten Growth-Strategie: Der Index enthält 100 große US- oder in den USA gelistete Wachstumsunternehmen, hat seit Start 1985 bis Ultimo September 2020 eine Rendite von circa 13 Prozent p. a. erzielt und damit den großen Standardaktienindex S&P 500 (Rendite circa 9 Prozent p. a. im gleichen Zeitraum) deutlich outperformt. Interessanterweise ist der Nasdaq 100 nahezu zur gleichen Zeit gestartet, als Microsoft begann, mit seiner Textverarbeitungssoftware MS Word die Welt zu erobern; es wurde das Zeitalter der Informationstechnologie eingeläutet, das heute unser Leben dominiert. Dieses Zeitalter hat mittlerweile einen gewissen Reifegrad, festzustellen an den Umsatz- und Gewinngrößenordnungen der Giganten, auch an nicht zu hohen Kurs-Gewinn-Verhältnissen ablesbar. Gleichwohl deuten die anhaltend intakten Wachstumsparameter darauf hin, dass der Zug noch weiterfahren sollte. Am Ende der Reise wartet dann das Ziel: Die Wachstumsstars von heute sind zu den Value-Lieblingen von morgen geworden. Ein neues Zeitalter wird dann abermals neue Wachstumsstars hervorbringen.
Der Unterschied zwischen Value-Investoren und Growth-Anlegern bleibt immer ganz wesentlich eine Frage der Perspektive. Während der eine nach vermeintlich günstigen, schon lange bewährten Unternehmenskonzepten sucht, beschäftigt sich der andere konsequent mit der Zukunft und den Chancen innovativer Weiterentwicklungen. Persönlich sehe ich mich auf der Seite der Wachstumsinvestoren und sehe das auch als Bestandteil einer Lebenseinstellung.

Wie setzt das Fondsmanagement die Überlegenheit von Wachstumsaktien strategisch im CONCEPT Aurelia Global (ISIN DE000A0Q8A07) um?
Eine Eigenschaft, die Value-Investoren an Substanzaktien schätzen, ist Widerstandskraft bei Konsolidierungen in turbulenten Börsenzeiten. Diese entspricht in etwa der Eigenschaft, die seit Jahrzehnten eine Anlage in Gold liefert: Wertstabilität und langfristiger Schutz gegen Kaufkraftverlust. Im Umfeld von Nullzinsniveau und Geldmengenausweitung ist daher ein Goldinvestment, zum Beispiel ein ETF, von mindestens zehn Prozent ein Basisbaustein im Fondsportfolio. Als Schwerpunkt sucht das Fondsmanagement aber wachstumsstarke Unternehmen aus dem Technologie- und Konsumsektor. Diese findet es auch in der Corona-Krise vorzugsweise bei US-amerikanischen Software- und Dienstleistungsunternehmen der zweiten und dritten Reihe. Neben überzeugendem Umsatzwachstum achten wir dabei auf eine sich stetig verbessernde operative Marge und eine ausgewogene Relation zwischen Unternehmenswert und Jahresumsatz. So liefert die Kombination aus Growth-Ansatz auf der Aktienseite und edelmetallorientierten Anlagen ein innovatives Mischfondskonzept mit attraktivem Rendite-Risiko-Profil.