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Das Renditeumfeld für Renten-Neuanlagen ist so gut wie seit fünf bis sieben Jahren nicht mehr
Erscheinungsdatum:
03. April 2023

Mit Anlageerträgen aus nachhaltigen und an christlichen Werten orientierten Fonds finanzieren unter anderem Stiftungen ihre vielfältigen Aufgaben. Doch auch für Privatanleger sind diese Kapitalanlagelösungen interessant. Wie Renditen erzielt werden und warum gerade jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt ist, berichtet Jan Engelke, Portfolio Manager bei BKC Asset Management – Bank für Kirche und Caritas eG, im Interview.
Herr Engelke, ein echter Nachhaltigkeitsansatz wird für viele Kapitalanleger wichtiger. Inwieweit hilft ein christlicher Wertanspruch bei der Aufstellung einer Investmentstrategie?
Jan Engelke: Ein christlicher Wertanspruch kann eine sehr gute Orientierung geben. Für Nachhaltigkeit gibt es bekanntlich keine feste Definition. In den vergangenen Jahren wurden viele zweifelhafte Produkte als nachhaltig verkauft. Die Regulierung bemüht sich zwar um Vereinheitlichung, aber für Investoren, die sich erstmals mit dem Thema beschäftigen, ist es nicht ganz leicht, sich bei nachhaltigen Finanzprodukten zurechtzufinden. Eine christliche Wertorientierung hilft hier weiter. Im katholischen Raum hat die Deutsche Bischofskonferenz einen Leitfaden zur ethisch nachhaltigen Geldanlage herausgegeben, an dem wir mitgearbeitet haben. Wir haben auch den Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung unterstützt. Darüber hinaus sammelt das Fondsmanagement von BKC bereits seit Jahrzehnten Erfahrungen in der nachhaltigen Geldanlage. Wir orientieren uns bei unserem Ansatz am christlichen Wertebild und an der christlichen Soziallehre und leiten daraus beispielsweise Ausschlusskriterien ab.
Was unterscheidet eine christlich orientierte Bank von anderen?
Engelke: Wir sind ein genossenschaftlich strukturiertes Spezialinstitut, daher steht für uns die Förderung der Mitglieder und Kunden an erster Stelle. Wir gehören wie die Volks- und Raiffeisenbanken unseren rund 1.300 Mitgliedern, darunter Kirchengemeinden, Caritasverbände, Bistümer und Privatpersonen. Unsere Publikumsfonds sind aber für jedermann zugänglich, eine kirchliche Bindung spielt dabei keine Rolle.
Inwieweit holt sich die BKC Expertise von außen? Arbeitet die BKC mit externen Nachhaltigkeitsresearch-Agenturen zusammen?
Engelke: Wir nutzen seit vielen Jahren die Expertise von vier Agenturen: MSCI, Sustainalytics, imug und Moody’s. Die Agenturen haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, daher arbeiten wir mit mehreren zusammen. Die uns zur Verfügung gestellten Daten bringen wir dann in unsere eigenen Nachhaltigkeitsfilter ein.
Was machen Ihre Kunden mit den Geldern, die beispielsweise aus der Stiftungseinlage erzielt werden?
Engelke: Die Stiftungszwecke sind breit gefächert. Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen in katholischer Trägerschaft finanzieren sich aus ihren Einlagen. Aber auch weltliche Stiftungen finanzieren mit uns ihre Projekte und Ordensgemeinschaften kommen ihren Aufgaben im Bereich Altersvorsorge nach. Ein gutes Beispiel ist auch World Vision, ein großes, international tätiges christliches Kinderhilfswerk. Finanziert werden weltweit über 300 Projekte mit den Schwerpunkten Entwicklungszusammenarbeit, Bildung und Katastrophenhilfe, zum Teil auch mit den Erträgen, die wir für unsere Kunden erzielen.
Wie ist die BKC mit der Institution Kirche verbunden?
Engelke: Wir sind kein Tochterinstitut von einem Bistum, sondern, wie gesagt, eine genossenschaftliche Bank. Wir sind für die finanzielle Förderung unserer Mitglieder zuständig, betreuen Kunden in ganz Deutschland und über die Ländergrenzen hinweg, etwa in den Niederlanden und im Vatikan. Wir unterstützen auf der Investmentseite, regeln aber auch den Zahlungsverkehr wie beispielsweise Gehaltsüberweisungen an Mitarbeiter, die Kreditvergabe oder Finanzierungen für Bauprojekte.
Bitte erläutern Sie doch näher, mit welchen Fondslösungen die BKC am Markt ist. Welche Fonds bieten sich speziell für Privatanleger an?
Engelke: Wir haben aktuell vier Publikumsfonds, die alle grundsätzlich für Privatpersonen zugänglich sind – und zwar ohne Zusatzkosten. In der Regel können Kunden mit höheren Anlagebeträgen kostengünstigere Anteilklassen erwerben, Privatpersonen mit geringerem Anlagevolumen müssen häufig mehr bezahlen. Anders bei uns: Bei den Fondskosten machen wir keinen Unterschied zwischen einer millionenschweren Stiftung oder Privatanlegern. Unser Flaggschiff-Fonds ist das BKC Treuhand Portfolio, ein defensiver Mischfonds, der sich bei seiner Strategie an den großen Stiftungsfonds der US-Universitäten Harvard und Yale orientiert.
Inwiefern?
Engelke: Seit vielen Jahrzehnten finden bei den US-Eliteuniversitäten nicht nur Renten und Aktien den Weg ins Portfolio, wie es viele große Mischfonds handhaben, sondern auch alternative Anlagen. Wir mischen hier beispielsweise Edelmetalle als Absicherung gegenüber der Inflation und Extremrisiken, marktneutrale Strategien, Volatilitätsstrategien, Cat Bonds sowie Absolute-Return-Strategien bei. Wer defensive Anlageformen und regelmäßige Ausschüttungen wünscht, kann mit dem BKC Treuhand Portfolio auf ein sehr breit gestreutes Produkt zurückgreifen. Die strategische, aktiv gesteuerte Asset-Allokation besteht aus 70 Prozent Renten, 15 Prozent Aktien und 15 Prozent alternative Anlagen. Die Ausschüttungs- und Dividendenpolitik ist uns ganz wichtig, weil die Stiftungen auf die von uns erwirtschafteten laufenden Fondserträge bauen.
Stichwort 70 Prozent Renten: Geht es auch etwas offensiver?
Engelke: Viele unserer Kunden nutzen das BKC Treuhand Portfolio als Basisbaustein, der durch zusätzliche Produkte ergänzt werden kann. Ein weiterer unserer Publikumsfonds ist der BKC Emerging Markets Renten. Mit Beginn der Eurokrise ab dem Jahr 2010 haben wir im Bereich Schwellenländer-Anleihen bewusst Kompetenzen aufgebaut, weil letztlich auch das extreme Niedrigzinsumfeld dazu geführt hat, dass Anleger, die auf Ausschüttungen angewiesen sind, sich nach Alternativen außerhalb Europas und der entwickelten Länder umsehen mussten. In vielen Schwellenländern sehen wir bessere Fundamentaldaten als in der Eurozone. Zudem haben viele Schwellenländer aus ihren Krisen der Vergangenheit gelernt. Viele geben Anleihen in Hartwährungen wie Euro und US-Dollar aus. Das ist für uns interessant. Für Anleger gilt: Mit dem BKC Emerging Markets Renten können sie ihr BKC Treuhand Portfolio akzentuieren, etwas offensiver gestalten und damit die Ertragshöhe steuern.
Investoren mussten 2022 mit einem extrem schwierigen Jahr zurechtkommen – wie geht es weiter?
Engelke: Das Jahr musste erst einmal verdaut werden. Auf der Aktienseite ist man das natürlich durchaus gewöhnt. Aber Investoren, die eher im Anleihebereich unterwegs sind, die kannten das teilweise gar nicht mehr, dass man mit Anleihen Kursverluste – und noch dazu so deutliche Buchverluste – erleiden kann. Was auf Mischstrategien im vergangenen Jahr zukam, war schmerzhaft. Neuer Gegenwind wird durch weiterhin anstehende Zinserhöhungen entstehen.
Wenn wir aber auf die Endfälligkeitsrendite von Anleihen als den besten Indikator, den man für langfristig mögliche Renditen hat, blicken, fällt auf: Das jetzige Renditeumfeld ist für Renten-Neuanlagen erheblich besser als alles, was wir über die letzten fünf bis sieben Jahre gesehen haben. Wir kaufen jetzt bei Anleihen schrittweise zu, weil die Risiken, die Anleger bei Anleihen eingehen, wieder besser vergütet werden; gerade auch im Euroraum.
Auch mit Blick auf den Aktienbereich ist die eine oder andere exorbitante Bewertung der vergangenen Jahre – gerade bei den Tech- und Wachstumsunternehmen – ein Stück weit zurückgekommen…
Engelke: …was in Zukunft wieder bessere Renditen verspricht. Sieht man sich allerdings die Breite des Marktes an, sind die Bewertungen noch nicht auf einem besonders günstigen Niveau angelangt. Im Aktienbereich lohnt es sich daher, sehr genau hinzuschauen. Die Einzeltitelselektion halten wir momentan für sehr entscheidend. Derzeit setzen wir auf Titel, die mit hoher Inflation umgehen können. Also auf Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht, die höhere Preise gut an ihre Kunden weitergeben können, sodass die Margen stabil bleiben. Neben der Inflation sind wir mit drohender Rezession konfrontiert – dieses Thema wird uns im weiteren Jahresverlauf beschäftigen.
Dennoch war der Jahresstart durchaus positiv.
Engelke: Ja, er hat aber ein Stück weit einige Dinge vorweggenommen, die noch einige Zeit auf sich warten lassen dürften. Wir gehen davon aus, dass weitere Zinserhöhungen kommen werden, auch wenn die Inflation über die letzten Monate hinweg rückläufig war. Wir ziehen hier den Vergleich zur Hochinflation in den USA in den 1970er- und 1980er-Jahren. Damals gab es drei aufeinanderfolgende Inflationswellen. Setzen wir die aktuelle Situation ins Verhältnis, bewegen wir uns jetzt am Ende der ersten Inflationswelle. Es muss nicht wieder so kommen, aber wir sehen hier ein mahnendes Beispiel.
Grundsätzlich hat sich jedoch das Anlageumfeld im Vorjahresvergleich auf mittel- bis langfristige Sicht verbessert, eben weil die Bewertungen zurückgekommen sind. Daher ist es denkbar, dass wir im weiteren Jahresverlauf die relativ hohe Übergewichtung von alternativen Anlagen schrittweise zurückfahren. Man muss nicht unbedingt im High-Yield-Bereich allokieren; wir sehen gute Kaufgelegenheiten, gerade im Eurobereich, bei Anleihen mit guter Bonität und guten Risiko-Rendite-Profilen.
Zur Person:
Jan Engelke, CFA, ist Portfoliomanager und kümmert sich seit 2017 bei BKC Asset Management schwerpunktmäßig um den Bereich Alternative Anlagen. Darüber hinaus betreut er Stiftungen und kirchliche Institutionen im Rahmen von Spezialfonds- und individuellen Vermögensverwaltungsmandaten. Engelke hält einen Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzen und Statistik der Universität Münster. Darüber hinaus hat er an der EBS Executive School das Kompaktstudium Sustainable & Responsible Investments absolviert und ist SRI Advisor (EBS).
Hinweis: Dieses Interview erschien erstmals auf dasinvestment.com und ist in Kooperation mit DAS INVESTMENT entstanden.
Bei der vorliegenden Information handelt es sich um eine Marketingmitteilung i. S. d. §63 Absatz 6 S.1 WpHG. Ausführliche produktspezifische Informationen und Hinweise zu Chancen und Risiken des Fonds entnehmen Sie bitte dem aktuellen Verkaufsprospekt und den Vertragsbedingungen, die wir Ihnen kostenlos zur Verfügung stellen. Die Verkaufsunterlagen (Verkaufsprospekte, das PRIIP-Basisinformationsblatt, Jahres- und Halbjahresberichte) sind kostenlos in deutscher Sprache bei der Bank für Kirche und Caritas sowie über den Fondsselektor erhältlich. Die Inhalte dieser Information stellen keine Handlungsempfehlung dar, sie ersetzen weder die individuelle Anlageberatung noch die individuelle, qualifizierte Steuerberatung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden.