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News

Unter einem Dach:
Drei Fondsdomizile

Erscheinungsdatum: 

22. April 2024

universal spotlight Irland An den wesentlichen europäischen Fondsstandorten vertreten: Die irische Fondsplattform ergänzt das Angebot neben Deutschland und Luxemburg Foto: ©2015 David Soanes Quelle: GettyImages.com

Seit einiger Zeit bietet Universal Investment neben Deutschland und Luxemburg mit Irland die Möglichkeit, an einem dritten Standort Fonds aufzulegen. Welche Bedeutung hat es für Fondsinitiatoren, nun unter den drei wesentlichen europäischen Fonds-Hubs wählen zu können? Wie wird der neue Standort mit dem ISIN-Kürzel „IE“ angenommen? Und welche 

Vorteile kann Universal Investment für Fondsinitiatoren sowie institutionelle Investoren durch ein einheitliches Reporting über Fonds in drei Domizilen schaffen? 
Andreas Gessinger, Universal Investment Andreas Gessinger, Area Head Relationship Management Fund Initiators, im Interview. Foto: Alex Habermehl Quelle: Universal Investment

Herr Gessinger, seit einiger Zeit bietet Universal Investment seine über Jahrzehnte bewährte Service-Qualität auch mit dem Domizil in Irland an. Was bedeutet das für Fondsinitiatoren?

Andreas Gessinger: Wir sind heute in der Lage, unseren Kunden bei der Fondsauflage freie Hand zu lassen, je nachdem, welchen Fondsstandort sie bevorzugen: Deutschland, Luxemburg und nun auch Irland. Überall bieten wir als Super ManCo die Infrastruktur für UCITS-Fonds wie auch für Alternative Investmentfonds, also AIFs. Was Fondsinitiatoren neben unserer Unabhängigkeit und großen Erfahrung dabei schätzen: Sie bekommen bei Universal Investment als „One-Stop-Shop“ bei Bedarf alles aus einer Hand. Also: neben dem Service rund um die Fondsauflage auch umfangreiche Dienstleistungen vom Risikomanagement bis hin zur Überwachung der ausgelagerten Dienstleistungen. Und natürlich erfüllen wir die Substanzanforderungen der relevanten Aufsichtsbehörden.

Wenn es um effiziente Administration und Strukturierung jeglicher Asset-Klassen von Wertpapieren bis Real Assets geht, sind wir an allen drei Fondsstandorten für unsere Kunden mit derselben bewährten Expertise da.

Empfehlen Sie Fondsinitiatoren das eine oder andere Domizil? Oder bleiben Sie da neutral?

Ganz grundsätzlich sind wir völlig objektiv bezüglich einer Standortpräferenz. Wir bieten Fondsinitiatoren unsere Services genauso gern in Luxemburg wie in Deutschland oder Irland an. Durch die Aufstellung an den drei Domizilen können wir jederzeit unseren Kunden und deren sachlichen Gründen oder persönlichen Vorlieben folgen. Was wir beobachten, das sind gewisse Neigungen bei unserer Kundschaft. Nehmen wir einen in Deutschland beheimateten Vermögensverwalter, der einen Fonds auflegen und diesen in Deutschland oder vielleicht der DACH-Region vertreiben möchte. Hier kann das Länderkürzel „DE“ in der ISIN vielleicht ein Stück Vertrautheit und Verlässlichkeit auch gegenüber den Investoren mitgeben.

Durch die Aufstellung an den drei Domizilen können wir jederzeit unseren Kunden und deren sachlichen Gründen oder persönlichen Vorlieben folgen.

Luxemburg und auch Irland kommen dann eher als Fondsstandorte für den internationalen Vertrieb ins Spiel?

Richtig. Beide sind etablierte Fonds-Hubs, die über eine gute Infrastruktur an Sub-Dienstleistern für die Fondsauflage verfügen. Und obwohl ein UCITS-Fonds als europäisch reguliertes Produkt immer ein UCITS-Fonds bleibt und es aus Investorensicht kaum einen Unterschied macht, ob dieser in Deutschland, Luxemburg oder Irland domiziliert ist, können die Länderkürzel „LU“ und „IE“ doch Vorteile bringen. Die internationale Vertriebszulassung beziehungsweise Länderregistrierung gelingt oftmals leichter. Und auch bei der Banken- und Plattform-Anbindung können sich in Luxemburg oder Irland aufgelegte Fonds als praktischer erweisen. International tun sich Vetriebspartner einfach leichter mit in Luxemburg oder Irland aufgelegten Fondsstrukturen. SICAVs und ICAVs sind international vertraut und bekannt.

International tun sich Vertriebspartner einfach leichter mit einer in Luxemburg oder Irland aufgelegten Fondsstruktur.

Was kann bei Fondsinitiatoren mit internationalen Ambitionen den Ausschlag für Luxemburg oder für Irland geben?

Das können ganz einfach kulturelle Gründe sein. Oft fühlen sich internationale Player aus dem angelsächsischen Raum mit Irland wohler. Das liegt natürlich an der Sprache, aber auch am Rechtssystem, das aus Sicht dieser Kunden etwas vertrauter wirkt als das luxemburgische. Es gibt aber auch andere Faktoren, die dafür sprechen, Irland einmal in die engere Wahl zu ziehen, selbst wenn ein Fondsinitiator vom europäischen Festland kommt. Aktuell sehen wir zum Beispiel, dass Fondsauflagen in Irland schneller umgesetzt werden können als in Luxemburg. Wenn also die Time-to-Market ein wichtiges Kriterium ist, kann Irland eine gute Adresse sein. Zumal auch alle notwendigen Dienstleistungen – wie etwa die der Verwahrstellen – in der Regel kompetitiv gepreist sind und damit auch auf der Ebene der Kosten keine Nachteile entstehen.

Wenn die Time-to-Market ein wichtiges Kriterium ist, kann Irland eine gute Adresse sein.

Oft werden auch steuerliche Aspekte im Zusammenhang mit Fondsauflagen in Irland genannt. Was gilt es zu beachten?

Pauschale Aussagen sind in diesem Zusammenhang schwierig. Es gibt aber Fälle, in denen eine Fondsauflage in Irland steuerlich interessant sein kann. So besteht ein vorteilhaftes Abkommen zur Doppelbesteuerung zwischen den USA und Irland – aber nicht mit Luxemburg. Bei einer hohen Allokation von US-Aktien im Fondsportfolio kann sich das positiv auswirken. Und eine solche Allokation ist oft schon bei global anlegenden Aktienfonds gegeben. Zudem kennt Irland keine Registrierungssteuer auf die Handelbarkeit von Wertpapieren ( „Taxe d'abonnement“), wie sie in Luxemburg zur Anwendung kommt.

Bieten Sie an allen Domizilen neben UCITS- bzw. OGAW-Fonds auch Fondshüllen für alternative, weniger liquide Investments an?

Ja, das gilt für Luxemburg genauso wie für Irland. Neben ICAVs können wir dort beispielsweise auch Auflagen von Contractual Funds begleiten und als Rechtsform des Fonds steht für illiquidere Assets auch der Alternative Investment Fund (AIF) zur Verfügung. Die Investment Limited Partnership (ILP) begegnet dem bekannteren REIT nach luxemburgischen Recht dabei inzwischen auf Augenhöhe.

Überblick: Universal-Investment Ireland Fund Management Limited

Fondsstandort Irland Quelle: Universal Investment