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„Unsere Kunden sind mit uns auf dem Weg in die Zukunft gut aufgestellt“

Autoren: Katja Müller, Universal Investment

Erscheinungsdatum: 

05. Juli 2023

Katja Müller Katja Müller, Chief Customer Officer, Universal Investment Foto: Alex Habermehl

Man kann über die Finanzbranche vieles sagen, aber nicht, dass die letzten Monate und Quartale langweilig waren. Dafür gab und gibt es mit dem Ukraine-Krieg, dem politischen Gestaltungswillen in Sachen Nachhaltigkeit und Klima-Wende sowie dem Auf und Ab der Finanzmärkte wahrlich keinen Anlass. Wie sich die Universal Investment Gruppe dabei entwickelt hat, wohin die Reise für die Fondsbranche insgesamt gehen kann und warum sie vom Erfolg von Spezialisten überzeugt ist, berichtet Katja Müller als Chief Customer Officer im spotlight-Interview.

Frau Müller, für viele Asset Manager waren die vergangenen zwölf Monate eine mindestens herausfordernde Zeit. Hand aufs Herz: Wie schaut die Lage bei Universal Investment aus?

Katja Müller:
Um es auf einen Nenner zu bringen: Wir sind weiter erfolgreich. Warum? Weil wir unsere Kunden, seien es institutionelle Investoren oder Fondsinitiatoren, an die erste Stelle setzen. Dahinter steckt die simple, aber wirkungsvolle Erkenntnis, dass wir langfristig nur dann erfolgreich sind, wenn es auch unsere Kunden sind.

Ein paar Fakten dazu: Wir dürfen für unsere Kunden per Ende April Fonds mit einem Gesamtvolumen von knapp 980 Milliarden Euro verwalten und damit 227 Milliarden mehr als ein Jahr zuvor – auch dank des Erwerbs des Luxemburger Fondsadministrators UI efa. In der Anbieterstatistik des deutschen Fondsverbandes BVI sind wir dank der branchenweit höchsten Nettomittelzuflüsse gemessen an den Assets under Administration 2022 erstmals in unserer Geschichte die größte deutsche Kapitalverwaltungsgesellschaft. Das ist vor allem ein Maßstab für den Erfolg unserer Kunden, und dafür danken wir ihnen sehr.

Also alles nur positiv?

Wachstum ist schön und gut, es muss aber vor allem zu unserem Qualitätsanspruch passen. Natürlich ruckelt es in der Praxis auch mal an der ein oder anderen Stelle. Umso mehr habe ich mich deswegen über einen anderen Erfolgsmaßstab gefreut: unsere hohe Kundenzufriedenheit. 2022 haben wir diese erneut mit einem unabhängigen Anbieter gemessen, mit erfreulichem Ergebnis. Die dabei für mich persönlich wichtigste Kennziffer ist die Weiterempfehlungsrate, der Net Promoter Score. Der liegt bei +50 und damit deutlich über dem Branchendurchschnitt von -33.

Das sind aber nicht die einzigen Meilensteine, die wir erreicht haben. So wurden wir bei den Awards eines britischen Branchenmediums gleich zweimal ausgezeichnet für unsere Initiativen zu ESG und Digital Assets. Und wir haben uns im März für ein neues Hauptquartier im Frankfurter Europaviertel entschieden, das als Holz-Hybrid-Gebäude perfekt zu unserer Entwicklung und insbesondere zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie passt. Unsere Kunden können sich also ab Ende 2024 auf einen neuen Hafen in der Bankenmetropole freuen.

Und wie läuft es mit Ihrem neuen Shareholder CPP Investments?

Als kanadischer Pensionsfonds ist CPP Investments einer der größten institutionellen Investoren weltweit. Ein Drittel ihrer Assets von umgerechnet etwa 400 Milliarden Euro legen sie in Private Equity an. In der Due Diligence, der Erwerbsprüfung, haben sie uns aus allen Richtungen intensiv durchleuchtet. Ihren Einstieg sehen wir deswegen auch als Qualitätssiegel, zumal wir eines von ganz wenigen Finanzunternehmen in ihrem Portfolio sind.

Und für uns sind sie zusammen mit Montagu ein idealer Shareholder, weil sie für uns Stabilität schaffen und als institutioneller Investor das gleiche Mindset wie unsere Kunden haben, weil sie langfristig denken und weil sie selbst Teil der Asset-Management-Welt sind.

Hängt mit dem neuen Shareholder auch der Wechsel an der Unternehmensspitze zusammen?

Nein. Michael Reinhard hat sich auf eigenen Wunsch dazu entschlossen, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Wir sind dankbar für seinen Beitrag zu unserer Unternehmensentwicklung und wünschen ihm für die Zukunft nur das Beste. Für unsere Kunden ist dabei entscheidend, dass wir dank des breit aufgestellten Management-Teams einen nahtlosen Übergang sichergestellt haben.

Wird es mit dem neuen Executive Chairman David Blumer einen Strategieschwenk geben?

David Blumer ist ein absoluter Branchenexperte, war in leitenden Rollen bei BlackRock, Swiss Re und der damaligen Credit Suisse. Ich arbeite mit ihm in seiner Rolle als Chairman unseres Investment Boards bereits seit über einem Jahr eng zusammen und kann sagen: Er versteht unser Geschäft en détail und – noch wichtiger – teilt und stützt unseren Kundenfokus. Bis ein neuer CEO gefunden ist, wird er den strategischen Kurs von Universal Investment und die erfolgreiche Ausrichtung grundsätzlich fortführen.

Die Plattformen in Luxemburg und Irland sind für Universal Investment strategisch zentral. Was haben Ihre deutschen Kunden davon?

Unsere Internationalisierung hat zwei Aspekte: Ja, wir wollen international wachsen. Noch viel wichtiger aber: Wir wollen unseren Kunden die volle Flexibilität beim Aufsatz wie beim Vertrieb von Fonds geben. Luxemburg ist der zweitgrößte Fondsmarkt weltweit, und Luxemburger Fondsvehikel sind internationaler Standard. Das Großherzogtum hat in den vergangenen Jahrzehnten ein einzigartiges Ökosystem aufgebaut, sei es bei Publikumsfonds wie bei Alternative Investments. Wir sind als größte Third-Party-ManCo und größter Third-Party-AIFM ein zentraler Teil davon. Auch Irland hat ebenfalls ein sehr tragfähiges Set-up mit Substanz geschaffen, auch hier oft mit Fokus auf Alternatives. Irland bietet aber auch spezifische Vorteile für Fondsinitiatoren wie institutionelle Investoren.

Wie läuft es mit der Luxemburger Administrationsplattform UI efa?

Die Integration und das Zusammenwachsen laufen sehr positiv. Die neuen Kolleginnen und Kollegen im UI-Team bringen viele Impulse und neue Perspektiven, beispielsweise auch dank des Standortes in Paris. Wir tüfteln bereits gemeinsam an neuen Produkten, die auch für die Kunden von Universal Investment spannend sind. Direct Private Equity, also Direktinvestments über Fonds in Unternehmens- beteiligungen, ist ein Beispiel für die gemeinsame Innovations-Pipeline.

Zum Schluss noch mal eine Frage zum Big Picture: Wohin geht die Reise für die Fondsindustrie insgesamt?

Ich sehe derzeit drei unmittelbare, miteinander verbundene Haupttreiber für die sich beschleunigende Transformation der Fondsbranche:

Erstens zeigen die Zahlen klar, dass die Konsolidierung der Branche weiter voranschreitet. Die Vielzahl der Regulierungsprojekte und die Umsetzung der im Prinzip sinnvollen ESG-Vorgaben führen zu steigenden Kosten für alle. Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsdruck. Die kritische Größe, die es für ein gesundes Geschäftsmodell bedarf, wächst dadurch stetig.

Zweitens: Viele Marktteilnehmer schauen sich derzeit dementsprechend ihre Wertschöpfungskette an und stellen sich die Make-or-Buy-Frage. Dass man mit einer Spezialisierung auf die Kernkompetenz Alpha-Generierung und der Auslagerung von Teilen der Wertschöpfungskette auf Fonds-Service-Plattformen erfolgreich sein kann, zeigen ja unsere Kunden jeden Tag aufs Neue.

Und der dritte Haupttreiber, die Zeitenwende durch die Zinsentwicklung, beschleunigt die anderen Treiber. Die Ära niedriger Zinsen und dadurch befeuerter Finanzmärkte ist vorerst vorbei. Und damit auch die Zeiten stetig steigender Einnahmen für die Asset-Management-Branche. Die kommenden drei Jahre werden zeigen, wer diesen Rückenwind genutzt hat für strategische Zukunftsinvestitionen und wer nicht. Wir sind überzeugt, dass unsere Kunden für sich und mit uns gemeinsam auf dem Weg in die Zukunft gut aufgestellt sind.

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